Wie wollen wir leben?

Eine Gesprächsreihe mit Vorträgen, kurzen Referaten u. a. Aktionen Im THEATRINO
Moderation: Bernward Müller und PartnerIN

Der Grundgedanke
Jedem scheint klar zu sein, dass es mit der Welt so nicht weitergehen kann. Jedenfalls, wenn wir wirklich leben wollen und wenn wir wirklich wollen, dass auch nachfolgende Generationen auf dem Planet Erde leben können. Auch wenn ein Mann wie Elon Musk von neuen Lebensräumen auf dem Mars träumt… es scheint doch einiges dafür zu sprechen, dass menschliches Leben nur hier auf unserem Planeten möglich ist.
Wenn uns ein  IMMER- WEITER- SO  über kurz oder lang in die Sackgasse führen wird, stellt sich die Frage: Wohin sollen wir gehen? Welche neuen Wege liegen vor uns?
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Die Form
Die Gesprächsreihe WIE WOLLEN WIR LEBEN? ist zunächst auf mehrere Abende angelegt, an denen grundlegende Aspekte dieser Frage vorgestellt und besprochen werden. Jede und jeder ist herzlich willkommen!.

Die Reihe wird eröffnet mit einem Vortrag von
Dr. Norbert Nicoll, Nachhaltig in die Zukunft? Wirtschaften für ein gutes Leben
Samstag, 21. September – 19.00 Uhr – Studiotheater Theatrino – 6,- € Eintritt

Weitere Aspekte in Planung

Ist der Mensch nicht grundsätzlich böse?
Der Mensch ist dem Menschen ein Wolf. Abgründige Bestialität nicht ausgeschlossen. Erliegen wir der bequemen, aber verhängnisvollen Illusion, der Mensch sei im Grunde gut. Andrea Velz wird das Buch von Rutger Bregmann IM GRUNDE GUT – Eine neue Geschichte der Menschheit vorstellen.
Darin heißt es: „Dass der Mensch grundsätzlich böse sei, ist ein Grundpfeiler westlichen Denkens: Es halten uns immer nur etwas zivilisatorischer Lack, eine Handvoll Gesetze und Autoritäten davon ab, über unsere Mitmenschen herzufallen. Rutger Bregman fragt, wie es zu diesem Menschenbild kam. Und er wagt eine neue Geschichte – die des Menschen, der gut ist. Denn nicht Argwohn und Egoismus ermöglichen den Fortschritt der Menschheit, sondern Vertrauen und Kooperation. Bregman zeigt, warum die Pessimisten falsch liegen. Und das eine menschliche, gerechte und ökologische Welt möglich wird, wenn wir erkennen: Wir sind besser, als wir denken.“

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Biedermeier contra Weltverbesserer (Bernward Müller)
Der Biedermeier sagt: Mir ist die große Weltlage völlig wurscht. Ich habe meinen eigenen, kleinen Bereich, mein eigenes kleines Königreich, wo mir gelingt, was ich will und wo ich tue, was mir sinnvoll erscheint.
Der Weltverbesserer schreit auf: Du bist ein Egoist! Ein Spießer! Ein unpolitischer Geselle! Du musst das Beste für alle Menschen und die ganze Welt wollen; du musst an der Zukunft mitarbeiten. Ein Glied in der langen menschenfreundlichen Kette sein! Wünsche, Perspektiven und Visionen entwickeln, das ist das Gebot der Stunde. Da kannst du gar nicht groß genug denken.
Darauf zitiert der Biedermeier lakonisch den dt. Politiker Helmut Schmidt: Wer Visionen hat, sollte zum Arzt gehen.
Also: wo wollen wir hin? Mühevolle Welt-Verbesserung oder selige Beschränkung auf den überschaubaren Bereich der eigenen Person?

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Liegt im menschlichen Gehirn die Grenze des für uns Machbaren?
Sind wir überhaupt fähig, für eine Zukunft zu sorgen, die wir selbst nicht mehr erleben?

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Hybris und Technologie-Wahn
Ausgangspunkt ist das Buch: Meinhard Miegel, HYBRIS – DIE ÜBERFORDERTE GESELLSCHAFT.
DIE WELT schrieb zu diesem Buch: „Miegels Antworten sind radikal und äußerst bedenkenswert“.
Größenwahn und Selbstüberschätzung sind Teil der menschlichen Natur. Doch erst heute werden sie als Erfolgsfaktoren kultiviert. Die Folgen sind krankhaft wuchernde Wirtschaftsaktivitäten, fortschreitende Naturzerstörung, entfesselte Finanzmärkte, unkontrollierbare Datenströme und globales Allmachtstreben. Meinhard Miegel… sieht in dieser allgegenwärtigen Hybris die wesentliche Ursache für die tiefgreifende Krise unserer westlichen Kultur. (Klappentext)

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Garten macht Bewußtsein
Die Autorin Katrin de Vries entschließt sich, ihren eigenen Garten weder so nützlich und ordentlich wie ihre Großeltern zu gestalten, noch so gestylt, wie man´s vielerorts heute macht. Sie wählt einen anderen Weg: Sie greift nur noch wenig ein, lässt den Garten sich entfalten, schaut zu, was passiert, und lernt eine neue Art natürlicher Schönheit kennen. Nach und nach verändert sich durch ihre Art, mit den Pflanzen umzugehen, auch ihr Selbstverständnis bzw. ihr Bewußtsein. Sie erlebt sich mehr und mehr als Teil eines lebendigen Ganzen.
siehe Katrin de Vries, Ein Garten offenbart sich – Erzählung von einem anderen Leben

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Pessimismus-Rausch
Autokraten a lá Putin und Trump, die Verrohung vieler Gesellschaften, der dumpfe Rechtsruck in der westlichen Welt, die hemmungslose Vernichtung von Natur, eine fetischhafte Verehrung der Technologie …. wie irrational und abwegig nimmt sich da der Optimismus aus, die Welt sei noch zu retten! Was bleibt uns außer dem rauschigen Tanz auf dem Vulkan, der letzten Lust auf dem sinkenden Schiff? Wo stehen wir wirklich? Längst schon auf der „Titanic“, oder vielleicht doch noch auf der „Andrea Doria“